Optionen

Eine Option ist ein derivatives Instrument. Dies bedeutet, dass nicht die Option selbst, sondern noch etwas darunter, das Basisinstrument (engl. Underlying) der Gegenstand des Vertrages ist. Das Basisinstrument kann z.B. eine Aktie, ein Bond, ein Swap, Fremdwährungsbetrag, Aktien- oder Bondindex, Gold, Kupfer, Rindfleisch oder auch schönes Wetter sein.

Es gibt zunächst zwei Arten von Optionen: Call und Put. Die Definition ist:

Bei einer Call Option erwirbt der Käufer der Option das Recht (aber keine Pflicht), das Basisinstrument an einem späteren Zeitpunkt zu einem bestimmten Preis (Ausübungspreis, engl. Strike) zu kaufen
Bei einer Put Option erwirbt der Käufer der Option das Recht (aber keine Pflicht), das Basisinstrument an einem späteren Zeitpunkt zu einem bestimmten Preis (Ausübungspreis, engl. Strike) zu verkaufen

Für dieses Recht muss der Käufer der Option dem Verkäufer in der Regel sofort eine Prämie bezahlen, den Preis der Option. Wenn der Käufer der Option sein Recht ausübt, dann sprechen wir von der Ausübung der Option (engl. Exercise). Bei der Ausübung kann man phyisische Lieferung oder Geldausgleich vereinbaren. Bei der physischen Lieferung/Call-Option liefert der Verkäufer der Option das Basisinstrument und der Käufer der Option bezahlt den vereinbarten Ausübungspreis. Beim Geldausgleich bezahlt der Verkäufer der Option dem Käufer die Preisdifferenz zwischen dem Preis des Basisinstruments und dem Ausübungspreis. Die Optionen gelten nicht ewig, (sonst wären sie zu teuer,) sondern nur bis zu einem bestimmten Tag, den Fälligkeitstag, engl. Maturity. Wenn sie bis zu diesem Tag nicht ausgeübt werden, dann verfallen sie wertlos.

Optionspreis

Um den Preis oder den Wert der Option zu bestimmen, brauchen wir zumindest folgende Angaben:

Je weiter der Fälligkeitstag in der Zukunft liegt, desto größer wird die Schwankung des Basispreises sein. Es wird angenommen, dass die Schwankung des Basispreises mit der Wurzel der Zeit wächst. Die relative Standardabweichung des Basispreises in einem Jahr nennen wir die Volatilität (engl. Volatility) des Basispreises. Die Schwankung des Preises am Fälligkeitstag ist dann gleich , wobei σ die Volatilität und t die Anzahl von Jahren bis zum Fälligkeitstag sind.

Sensitivitäten von Optionspreis

Nicht nur der Preis einer Option ist interessant, sondern auch, wie sich der Preis ändert, wenn sich eine der Preiskomponenten ein wenig ändert. Die wichtigste Sensitivität ist die Delta: Delta ist die partielle Ableitung von Optionspreis nach dem Basispreis. Delta=0,5 z.B. bedeutet, wenn sich der Basispreis um eine (sehr kleine!) Einheit ändert, dann ändert sich der Optionspreis um die Hälfte der gleichen Einheit. Die anderen Sensitivitäten sind:

Gliederung von Optionen

Die Optionen unterscheiden sich nach der Art des Basisinstruments, nach der Art der Ausübung und nach der Höhe des Optionswertes bei der Ausübung. Nach der Art des Basisinstruments werden wir folgende Optionen betrachten:

Nach Art der Ausübung unterscheiden wir folgendes:

Nach der Höhe des Ausübungswertes unterscheiden wir folgendes: